
Brustpranger selbst gebaut
1. April 2015
RC Spielzeug
10. April 2015Etwas Poetisches..
Ein Wunschkind war ich,
sagtet ihr mir.
Ergebnis eurer Liebe.
Wunschkind –
was heißt das schon?
Ein Kind mögt ihr
euch gewünscht haben.
Aber entsprach das,
was ihr bekamt,
wirklich euren Wünschen?
Wunschkind also –
hättet ihr mich nicht
manchmal gern wieder
zurück gegeben?
Eingetauscht gegen jemanden,
der tatsächlich dem Bild
eurer Wünsche entsprach?
Wunschkind – vielleicht.
Ich will nicht in Abrede stellen,
dass ihr euer Möglichstes
getan habt.
Und doch,
oft fühlte ich mich
meiner Flügel beraubt.
Wunschkind –
wieso fühlte ich
dann so wenig –
zu wenig –
eure Liebe
zu mir?
Wieso fühlte
ich mich mehr
in Ketten gelegt
durch eure Erwartungen
und Regeln
als zum Himmel
empor gehoben?
Wunschkind –
ich wünschte,
ich könnte sagen,
ich wäre lange genug
Kind geblieben.
Mit Tränen in den Augen
stelle ich fest,
dass ich stattdessen
viel zu früh
erwachsen wurde.
Wunschkind –
was war mit
meinen Wünschen
als Kind,
mit meinen Sehnsüchten,
mit meinen Hoffnungen.
Konntet ihr sie
überhaupt hören
und verstehen?
Wunschkind –
dieses Kind
wünschte sich Liebe,
Wärme,
Verständnis –
und es bekam
ein Dach über dem Kopf,
Nahrung,
Kleidung und
Spielzeug.
Wunschkind –
meine größten
Wünsche fanden
keine Erfüllung
und so geriet
meine Seele in Aufruhr,
wehrte sich dagegen
zu verkümmern
und einen
emotionsarmutsbedingten Tod
zu sterben.
Wunschkind –
ihr gabt mir
das Gefühl,
euch zu enttäuschen,
euren Wünschen
nicht zu entsprechen,
und später oft auch
das Gefühl,
nicht erwünscht
zu sein
in eurer kleinen,
geregelten Welt.
Wunschkind –
heute weiß ich,
dass ich nie
gelernt hatte,
mich selbst zu lieben,
so wie ich bin,
mit all meiner
Einzigartigkeit
und meiner
(Un-)Vollkommenheit.
Vielleicht,
weil ich bei euch
so selten erfuhr,
dass ich alle diese
Dinge bin.
Heute weiß ich,
dass der Grund
dafür ist,
dass ihr es selbst
nie anders
erfahren habt.
Dass auch ihr
nie lerntet,
euch selbst
zu lieben
und gejagt wurdet
von den Zweifeln
und Ängsten eurer
eigenen scheinbaren
Unzulänglichkeiten.
Ich weine um mich,
aber ich weine
auch um euch.
Ich selbst
lerne es,
mich zu lieben,
zu umfangen,
anzunehmen.
Und ich wünsche
euch so sehr,
dass ihr das
erkennen könnt
und der Funke
auf euch
überspringt.
… und euer
Wunsch(kind)
doch noch
Wirklichkeit
für euch wird.